Chris Lloyd hat aus Eifersucht den Geliebten seiner Ehefrau umgebracht und ist nun auf der Flucht. Der kleine Robbie hat leider alles gesehen und deshalb nimmt Chris in erst einmal mit auf seine Flucht. Robbie geht gerne mit, denn er hat gerade mächtigen Ärger mit seinen Pflegeeltern und traut sich nicht mehr nach Hause. Der Junge vertraut dem großen Chris und mit der Zeit sieht er ihn immer mehr als seinen Vater an, was Chris überhaupt nicht gut findet, doch auch er kann sich dem Jungen nicht entziehen und tatsächlich kommen langsam bei ihm Vatergefühle auf. Wie soll es weitergehen? Kann Chris den Jungen guten Gewissens bei sich behalten?
Dieser Film aus den frühen Fünfzigern ist wirklich sehr aufwühlend erzählt, was an der höchst intelligenten Geschichte liegt, aber auch an den fantastischen Schauspielern, allen voran natürlich der kleine Junge, der wirklich wie ein kleiner Junge spielt und das sehr glaubwürdig rüberzubringen versteht. Ein weiterer Pluspunkt für diesen Film ist die im Grunde sehr trostlose Optik, denn die beiden Hauptdarsteller treten ihre Reise durch das zerstörte England nach dem Kriege an, wo viele Häuser und Städte noch Ruinen sind. Das der Film in Schwarzweiß ist, erhöht die Atmosphäre noch weiter. Dazu verzichtet „EIN KIND WAR ZEUGE“ vollkommen auf hochkitschige Szenen und schafft es doch, große Emotionen zu verbreiten. Im Übrigen dazu zählt der Film zu den ersten Roadmovies überhaupt. Erinnert etwas an den kevin Costner-Film „PERFECT WORLD“, doch „EIN KIND WAR ZEUGE“ hat einen anderenbewegenden Schluß. Ein wirklich großartiger und bewegender Film, den ich nur empfehlen kann.
Die deutsche DVD von Koch Media präsentiert den Film in Deutsch und Englisch (jeweils Dolby Digital 2.0 Mono) sowie im Bildformat 1:1.33. Als Extras gibt es den Original-Kinotrailer (2:40 Min.), eine Bildergalerie mit Artworks und Fotos aus dem Film sowie Trailer zu „OLIVER TWIST“ und „GEHEIMNISVOLLE ERBSCHAFT“. Als besonderes Highlight aber gibt es noch eine CD-Rom mit einer Vollversion von „RECLAMS ELEKTRONISCHES FILMLEXIKON“. (Haiko Herden)
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